Die nachfolgende Geschichte ist auch mir nur aus Erzählungen bekannt. Da ich jedoch die beteiligten Personen gut, um nicht zu sagen, SEHR gut kenne, glaube ich die Geschichte auch so. Bis aufs letzte Wort. Es muss 1995 oder '96 gewesen sein. Ich verbrachte den Sommer in einem Tenniscamp in der Nähe von Hannover und jagte einer gelben Filzkugel hinterher. Meine Eltern flogen mit meinem Bruder in die USA. Mit dem Wohnmobil durch die Neu England Staaten, das war der Plan. Seit ich denken kann, haben wir - also meine Familie und ich - unsere Urlaube in den USA verbracht und mit einem Wohnmobil vorwiegend den Südwesten der USA bereist. In diesem Jahr also die Neu England Staaten. Ein bisschen wehmütig war ich schon, nicht dabeisein zu können, obwohl der Tennissport zu dem Zeitpunkt mein absolutes Ein- und Alles war.
Wie dem auch sei, meine Eltern kamen nach Boston und bummelten gemütlich durch eine Markthalle. Auf einmal war mein Vater verschwunden. Von jetzt auf eben weder gehört, noch gesehen. Meine Mutter und mein Bruder suchten die ganze Markthalle ab, bis sie ihn letztendlich vor einem Stand mit Zimtschnecken entdeckten. Der Duft war betörend - warmer Zimt, ein Hauch von Hefe, Butter - selbst mein Vater, der eigentlich eher die herzhafte Küche bevorzugt, war davon nicht abzuhalten. Wie von der Tarantel gestochen war er diesem Duft nachgerannt. Ich sehe meine Vater bildlich vor mir - vor allem, das selige Grinsen beim ersten Bissen in das noch warme Zimtgebäck - pure Glückseligkeit! Immer wieder hat mein Vater seither von jenen Zimtschnecken geschwärmt.
Bei seinem letzten Besuch bei uns habe ich ihn dann überrascht - mit ofenwarmen Zimtschnecken, inklusive Zuckerguss. Das Grinsen auf seinem Gesicht hättet ihr sehen müssen! Manchmal kann es so einfach sein, Menschen glücklich zu machen...
Zutaten für etwa 12-15 Zimtschnecken
- 450g Mehl
- 60g + 75g brauner Zucker
- ½ Würfel frische Hefe
- 1 Messerspitze Kardamom
- 75g + 5-6 EL flüssige Butter
- 250ml kalte Milch
- 1 EL Zimt
- 1 Apfel
- 2 EL Rosinen nach Belieben
- 5 EL Puderzucker
- 2 EL Schlagsahne
Zubereitung
- Das Mehl mit 60g braunem Zucker und einer Messerspitze Kardamom vermischen. Die Hefe darüber bröckeln und alles mit den Knethaken der Küchenmaschine vermischen.
- 75g flüssige Butter mit der kalten Milch vermischen und dazugeben. Den Teig mindestens 10 Minuten in der Küchenmaschine kneten lassen.
- Anschließend den Teig zu einem Rechteck ausrollen und mit 4-5 EL flüssiger Butter bestreichen. Den restlichen Zucker (75g) mit dem Zimt vermischen und darauf geben. Den Apfel schälen, entkernen, grob raspeln und ebenfalls über dem Teig verteilen. Nach Belieben auch die Rosinen darüber geben. Den Teig von der Längsseite her aufrollen und etwa 1,5 - 2cm dicke Scheiben abschneiden. In eine gefettete Form setzen und für etwa 30 Minuten gehen lassen.
- In der Zwischenzeit den Ofen auf 220 Grad Ober-/Unterhitze vorheizen. Die Zimtschnecken in der Mitte des Ofens für etwa 20-25 Minuten backen bis sie goldbraun sind.
- Während die Zimtschnecken im Ofen sind, könnt ihr schon einmal den Guss vorbereiten. Dafür den Puderzucker mit der Sahne und 1 EL flüssiger Butter mit einem Schneebesen glatt rühren.
- Sobald die Zimtschnecken aus dem Ofen kommen mit dem Guss bestreichen und am besten noch lauwarm genießen!
Achtung - Suchtgefahr!!!
Vorbereitung: 50 Minuten
Koch- bzw. Backzeit: 25 Minuten
Inspiration für ein weiteres Rezept
Bettina Luik meint
Liebe Sonja,
die Zimtschnecken sind am Geburtstag meines Sohnes super lecker angekommen.
Mit Schlagoberst ein Gedicht.
Vielen lieben Dank für das tolle Rezept.
Bettina
Sonja meint
Klasse! Das freut mich sehr, liebe Bettina!:-)
Ingrid meint
Hallo liebe Sonja, habe soeben deinen Blog entdeckt und die tollen Kommentare gelesen. Ich hab noch nie Äpfel in Zimtschnecken hineingetan, das werde ich aber ausprobieren, danke für das Rezept
Inna meint
Hallo Sonja,
ich war auf der Suche nach einem amerikanischen Dessert für das Thanksgivingessen meiner Freundin. Habe die Schnecken eben aus dem Ofen geholt und muss sagen, sie schmecken fantastisch. Beim nächsten Mal werde ich etwas weniger Zucker nehmen, aber das ist ja Geschmacksache. Danke für das Rezept:
Marion meint
Hallo Sonja,
Ich habe dein Rezept Anfang August das erste mal ausprobiert. Der Anlass hierfür war die Feier vor der Hochzeitsreise meines Bruders in die USA. Unsere ganze Familie liebt Gerichte aus Amerika und wir waren alle Mega begeistert von den Zimtschnecken. Warm sind sie echt am geilsten, aber auch am nächsten Tag kann man sie noch gut essen.
Viele Grüße Marion
Sonja meint
Liebe Marion,
ach, wie toll! Das freut mich sehr. 🙂 Vielleicht mache ich mal ein Update von dem Rezept - jetzt kommt ja die gemütliche Jahreszeit, da passen Zimtschnecken ganz besonders gut.
LG Sonja
Caroline Schröder meint
Ein wirklich tolles Rezept. Ich habe die CinamonBuns jetzt zum zweiten Mal gemacht und sie sich himmlisch. Wirklich sehr ähnlich zu denen, die ich in den USA gegessen habe. Der Apfel ist echt der Clou!
Ein paar Anmerkungen habe ich dennoch:
- der Teig kann 1 Prise Salz, die Füllung auch wohl 2 vertragen
- die Menge Zucker im Teig kann man getrost um 20-30 g reduzieren
- wer für den Guss keine Sahne hat: es tut auch Milch.
- ich finde die Zeit zum Gehen etwas knapp angegeben. Ich lasse den Teig 15-30 Minuten ruhen bevor ich die Schnecken fülle. Ich schließe dann noch mal 30 Minuten Stückgare im Dampfgarer an.
Danke für das Rezept und herzliche Grüße
Caroline
Sandra meint
Super simples Rezept, das wunderbar gelingt. Habe auch 20g weniger Zucker in den Teig gemacht, ging wunderbar!!! Sehr sehr lecker!!!!
Laura meint
Hallo
Ich habe eine Frage, kann man den Teig auch einfrieren wenn man nicht so viele auf einmal machen will? In meiner Familie sind nicht alle grosse Zimtschneckenfans und es wäre schade wenn nicht alle gegessen werden würden.
(übrigens habe ich dein Blog erst gestern entdeckt aber ich bin absolut begeistert. Ich habe schon so viele Pläne, was ich alles ausprobieren möchte!!! Es sieht einfach alles so unglaublich lecker aus!)
Freundliche Grüsse
Laura
Sonja meint
Liebe Laura,
zunächst einmal freue ich mich sehr über Deine lieben Worte und, dass Dir der Blog gefällt.
Den Teig für die Zimtschnecken würde ich eher nicht einfrieren. Du kannst aber problemlos die fertigen Zimtschnecken einfrieren, dann allerdings ohne den Guss. So kannst Du Dir je nach Lust und Laune immer wieder eine Zimtschnecke im Ofen aufbacken - köstlich!
Viele liebe Grüße
Sonja
Annabelle meint
Liebe Sonja, danke für das tolle Rezept. Habe die Zimtschnecken soeben nachgebacken und bin völlig begeistert!!
Sonja meint
Das freut mich sehr, liebe Annabelle! 🙂
Magdalena meint
Liebe Sonja,
immer wenn wir in den USA sind, wollen wir unbedingt Cinnabons essen.
Mein Freund sagt immer, dass in Deutschland die Zimtschnecken überhaupt nicht schmecken, weil sie einfach viel zu trocken sind.
Zu seinem 30. Geburtstag habe ich ihm nun deine Zimtschnecken gebacken und was soll ich sagen - er findet sie toll und schön saftig. Fast genau so wie in den USA, das waren seine Worte. Also ein riesen Kompliment!
Das wird auf jeden Fall nicht das letzte Mal sein, dass ich die Zimtschnecken backen, weil sie so einfach und so super lecker sind.
Also auf diesem Wege, vielen lieben Dank für das ganz tolle Rezept!
Liebe Grüße
Magdalena
Sonja meint
Liebe Magdalena,
huiii, das ist aber in der Tat ein richtig tolles Kompliment! Vielen Dank dafür!!
Ich muss Deinem Freund recht geben - ich finde die meisten Zimtschnecken hier auch zu trocken. Daher habe ich ein bisschen ausprobiert und ich finde, man darf einfach nicht an Butter und Zucker sparen! 😀
Viele liebe Grüße
Sonja
Susanne meint
Hallo zusammen...bin grade über das Rezept gestolpert, klingt sehr lecker...ich werde es ausprobieren. Und das mit der kalten Milch bzw. kalte Teigführung macht den Hefeteig feinporiger...eigentlich besser. LG Susanne
Sonja meint
Liebe Susanne,
hast Du die Zimtschnecken mittlerweile ausprobiert? Bei uns überleben sie keinen Tag! :-))
Liebe Grüße, Sonja
elbe meint
Hallo Sonja,
ist es möglich den Teig auch mit einem Handmixer vorzubereiten? Ich habe leider keine Küchenmaschine und bin noch totaler Anfänger, wenn es ums Backen geht. 🙂
LG, Elma
Sonja meint
Liebe Elma,
ja, das geht auf jeden Fall auch, solange Du die Knethaken einsetzt. Ansonsten ist kneten mit der Hand auch immer eine gute Idee, weil die Hände Wärme abgeben, was der Hefe gut tut.
Liebe Grüße, Sonja
Josie meint
Hallo!
Warum mischt du mit kalter Milch? Geht das dann auch auf?
LG
Sonja meint
Hallo, ja, der Teig geht auch dann auf, wenn man die Hefe mit kalter Milch mischt. Du könntest den Teig sogar auch über Nacht im Kühlschrank gehen lassen. Das funktioniert prima!
LG Sonja
Barbara meint
Oh, diese Schnecken sind der Hammer! Ich bin total süchtig danach. Ich verfeinere mit Marzipan.
Vielen Dank für das leckere Rezept.