Der Vegetarismus hat eine sehr lange Tradition. In Schriften belegt ist diese Grundhaltung der Ernährung bereits 300 vor Christus. Indien kann hier als eines der Ursprungsländer gesehen werden. Im Buddhismus zum Beispiel ist die Achtung vor allen Lebewesen, Mensch und Tier, seit jeher eine zentrale Forderung und Geisteshaltung. Je nach Ausprägung der Religion ist der Fleischverzehr daher entweder überhaupt nicht erlaubt, oder zumindest verboten, falls der gläubige Buddhist das Tier persönlich gekannt hat. Äh... Klingt jetzt etwas verwirrend, aber ist es auch.
Allerdings muss man auch wissen, dass der Buddhismus seinen Ursprung zwar in Indien hat, aber heutzutage nur ein sehr kleiner Teil der Indischen Bevölkerung dieser Religion anhängt. Der Großteil der Inder (80%) folgen dem Hinduismus, der vor dem Buddhismus weltweit drittgrößten Religion. Und jetzt dürft ihr raten: Auch die Hindus sehen die Achtung vor allen Lebewesen und den Schutz der Tiere als eine ihrer wichtigsten Grundsätze, und entsprechend hoch ist die Zahl der Vegetarier unter ihnen. Die Kuh ist ihnen dabei besonders heilig und kommt so gut wie nie auf den Tisch.
Bei Madame Cuisine findet man mittlerweile auch immer weniger Fleischgerichte. Das liegt aber nicht an Sonjas Konversion zu Indischen Religionen, sondern vielmehr daran, dass der Madame Fleisch eigentlich noch nie so richtig geschmeckt hat. Dazu kamen dann die Berichte über die Zustände in der Massentierhaltung, da war das Maß erreicht. Der Herr Monsieur allerdings freut sich ab und an über ein gutes Stück Fleisch... dann aber in bester Qualität vom Bio-Metzger und mit dem angemessenen Bewusstsein, dass es etwas besonderes ist.
Zum letzten Weihnachtsfest hatten wir uns für ein Indisches Menü entschieden - einmal mit und einmal ohne Fleisch. Das Fleisch-Gericht hatte ich schon hier beschrieben. Nun folgt also das Rezept für Indisches Linsen-Curry mit Spinat. Endlich. 🙂
Das Rezept ist für 2-3 Personen.
Masala-Paste selber machen
Ein wichtiger Bestandteil ist die Masala-Paste. Diese kann man entweder als fertige Paste kaufen, oder man mischt sie sich aus den verschiedenen Zutaten selbst zusammen. Dafür braucht ihr:
- 2 TL Garam Masala, gemahlen
- 1 TL Kreuzkümmel (Cumin)
- 1 TL Koriander, geschrotet
- 3 cm Ingwer, geschält und fein gehackt
- 1-2 TL Chiliflocken (je nach Schärfebedarf)
- 1 EL Paprikapulver
- 2 EL Erdnussöl
- 2 EL Tomatenmark
- 1 TL Salz
- ½ Bund Koriander + etwas extra zum Servieren
Den Kreuzkümmel zusammen mit dem geschroteten Koriander in einer beschichteten Pfanne für ein paar Minuten anrösten. Anschließend zusammen mit den übrigen Zutaten in der Küchenmaschine oder mit Hilfe des Pürierstabes zu einer fein cremigen und homogenen Paste verarbeiten. Zur Seite stellen.
Indisches Linsen-Curry: Zutaten
- 1 EL Kokosnussöl (alternativ ein mildes Olivenöl)
- 1 kleine rote Zwiebel, fein gehackt
- 2 Knoblauchzehen, fein gehackt
- 1-2 EL (je nach gewünschtem Schärfegrad) von der vorbereiteten Masala Paste
- 1 Dose stückige Tomaten (400g)
- ½ Dose Kokosmilch (200ml)
- 200g rote Linsen
- 225g TK-Blattspinat, aufgetaut
- 100-200ml Gemüsebrühe
Als Beilage Basmatireis, Naan, frischen Koriander und ca. 150g Naturjoghurt.
Zubereitung
Die Zubereitungszeit für Indisches Linsen-Curry beträgt ca. 35 Minuten.
- Eine große Pfanne erhitzen und das Kokosnussöl darin bei mittlerer Hitze schmelzen. Die gehackte Zwiebel hinzufügen und für 3-4 Minuten glasig dünsten. Knoblauch hinzufügen und eine weitere Minute andünsten.
- Die vorbereitete Masala-Paste hinzufügen und unter Rühren für 1-2 Minuten kochen. Anschließend die stückigen Tomaten und die Kokosmilch dazugeben. Gut umrühren und einmal aufkochen.
- Die Linsen hinzufügen und die Hitze reduzieren. Bei kleiner Hitze und geschlossenem Deckel für etwa 20-25 Minuten kochen, bis die Linsen weich sind. Dabei zwischendurch immer wieder umrühren. Für die letzten 5 Minuten den aufgetauten und grob gehackten Spinat dazugeben. Falls die Flüssigkeit vollständig aufgebraucht ist, die Linsen aber noch nicht weich sind, nach und nach etwas Gemüsebrühe dazugießen.
- Mit Basmatireis, Naan, gehacktem Koriander und einem Klecks Naturjoghurt servieren.
Vorbereitung: 15 Minuten
Koch- bzw. Backzeit: 30 Minuten
Silke meint
Tolle Gewürzpaste! Tolles einfaches Rezept! Hat der ganzen Familie geschmeckt. Hab es nicht ganz so scharf gemacht, so konnte selbst meine 3jährige Tochter nicht genug davon bekommen. Haben Naan Brot, Reis und Joghurt dazu gegessen. Sehr fein! Danke!
Sonja meint
Liebe Silke,
das freut mich sehr! Und wie schön, dass es sogar Deiner 3-jährigen geschmeckt hat! Meine zwei Kinder müssen manchmal etwas "überredet" werden, auch neue Dinge zu probieren.
LG Sonja
Martha meint
Auf der Suche nach einem „schnellen“ Rezept bin ich auf dein Curry gestoßen.
Es war sehr lecker und die Masala-Paste... eine tolle Idee! Das gibt dem ganzen die richtige Würze.
Vielen Dank!
Martha
Thomas Wark meint
Sehr authentisch und harmonisch, starkes Rezept! Habe lediglich geklärte Butter( Ghee) statt Öl genommen, dann schmeckt es noch indischer.
Sonja meint
Hallo Thomas,
das freut mich sehr! Und Du hast natürlich Recht - mit Ghee wird es noch authentischer!
Liebe Grüße, Sonja
Lara König meint
Wir hätten uns glatt reinlegen können... Super lecker!!!
Sonja meint
Das freut mich, liebe Lara! Ging uns ganz genauso :-))
Agnieszka meint
Genau mein GeschmackToller Blog