Gazpacho Andaluz (kalte Tomatensuppe)

Ein Klassiker aus dem Süden Spaniens, perfekt an heißen Sommertagen. Für die Gazpacho werden Tomaten, Paprika, Gurke, Knoblauch und eingeweichtes Brot fein püriert und mit bestem Olivenöl, Essig und Salz abgeschmeckt. Die Tomatensuppe vor dem Servieren mindestens 30 Minuten im Kühlschrank kalt stellen.

Bei der Gazpacho sind sich selbst die Spanier nicht einig. Ist es ein gesunder Gemüsesaft und somit ein Getränk, oder ist es eine erfrischende kalte Suppe? Soll die Gazpacho (korrekt wäre eigentlich "der Gazpacho") im Glas oder im Teller serviert werden? Diese Frage wird ausführlich und mit einer guten Portion Humor in einem Artikel des Magazins "Directo al Paladar" erörtert, den ich bei meiner Recherche gefunden habe.

Der Autor geht der Frage auf den Grund, indem er Bekannte sowie diverse Experten der Gastronomie befragt. Dabei stellt er fest, dass die Gazpacho häufig aus dem Glas getrunken wird, allerdings nur, wenn keine Stücke drin sind. Nicht selten wird sie allerdings auch mit einem Topping aus fein geschnittener Gurke, Paprika, Tomate oder auch Apfel serviert - und wird dann praktischerweise mit dem Löffel als Suppe gegessen. Eine weitere Erkenntnis ist, dass man die Gazpacho in der Gastronomie, also in Restaurants, zumeist als Vorspeise und Suppe serviert. Im Privaten und Zuhause wird sie hingegen häufiger aus dem Glas getrunken.

Gazpacho nach original spanischem Rezept

Auch ich habe für dieses Rezept während unseres Urlaubs eine kleine Studie gemacht. Zuerst habe ich fertige Gazpacho im spanischen Supermarkt gekauft, aus der Flasche. Die hat uns tatsächlich ganz gut geschmeckt, und ich hatte eine gute Vorstellung vom gewünschten Geschmack. Anschließend habe ich verschiedene original spanische Rezepte recherchiert und bin auf dieses Video gestoßen, das die Zubereitung anschaulich erklärt. Die Rezepte sind sich alle sehr ähnlich, und auch die Kommentatoren bestätigen die Zubereitung der Gazpacho aus ihrer Erinnerung und ihrer Familientradition.

Man braucht nicht viele Zutaten. Reife Tomaten, eine grüne Paprika, Salatgurke, eine Knoblauchzehe, etwas Baguette vom Vortag, gutes Olivenöl, Essig und Salz. Die Suppe wird nicht gekocht, sondern lediglich püriert. Anschließend drückt man alles durch ein Sieb und fängt die cremige Flüssigkeit auf. Und versprochen: der kleine Aufwand lohnt sich. Selbstgemacht schmeckt die Gazpacho nochmal viel frischer als die fertige aus dem Supermarkt!

Gewusst? Bevor Kolumbus Amerika "entdeckt" hatte, gab es in Europa weder Kartoffeln noch Tomaten. In die Gazpacho haben es Tomaten und Paprika sogar erst im 18. Jahrhundert geschafft. Die bekannte kalte Tomatensuppe war in ihren Ursprüngen eine weiße Knoblauchsuppe mit Gurken und Brot, ganz ohne Tomaten.

Bei mir gibt es die Gazpacho übrigens im Teller, denn ich serviere sie mit einem Topping aus fein geschnittenen Tomaten, Paprika und Brot-Croutons. Zuvor muss die Suppe aber richtig gut gekühlt werden - denn in unserem Sommerurlaub auf Mallorca ist es ganz schön heiß!