Ein Reisebericht in Kooperation mit "Roter Hahn".

Als Tochter eines Pursers und einer Flugbegleiterin bin ich mit dem Reisen groß geworden. Noch heute empfinde ich es als ein riesengroßes Glück und Privileg, so viel herumgekommen zu sein und von der Welt gesehen zu haben. Nicht nur, dass Reisen bildet und den Horizont erweitert; man sammelt zudem Erfahrungen, Erlebnisse und viele, viele Erinnerungen, auf die man ein Leben lang zurückgreifen kann. So reist mein Vater noch heute mit seinen 78 Jahren gedanklich und mit dem Finger auf der Landkarte über den gesamten Globus und erinnert sich - auch mit Hilfe von Dias und Passagierlisten - an viele tolle und zum Teil sehr ereignisreiche Reisen. Das Reisen wurde mir also quasi in die Wiege gelegt. Bin ich zu lange an einem Ort und mit immer denselben Tätigkeiten beschäftigt und von immer den gleichen Dingen umgeben, dann spüre ich die sprichwörtlichen “Hummeln im Hintern” umherflattern.
Südtirol: Kombination aus Alpen und Italien
Mit Corona hat das Reisen für mich noch einmal eine ganz andere Bedeutung gewonnen. Reisen war für mich Zeit meines Lebens immer selbstverständlich, heute weiß ich mehr denn je, dass dies nicht so ist. Ich reise bewusster, genieße dieses Privileg viel mehr und sauge dabei auch die Kleinigkeiten auf. Zudem ist mir auch noch einmal klar geworden, dass man nicht immer weit weg fliegen oder fahren muss, um neue Eindrücke zu sammeln. Einer der vielen Vorteile von München ist die Nähe zu den Alpen und zu Italien. Zwei Stunden bis zum Brenner und schon fängt für mich der Urlaub an. Und so habe ich mich auch riesig gefreut, dass der Monsieur, unsere Mädels und ich gerade ein paar schöne Tage auf dem Obergruberhof in Südtirol verbringen durften.

Auf dem Obergruberhof
Der Obergruberhof ist ein Betrieb der Marke “Roter Hahn”, die vom Südtiroler Bauernbund gegründet wurde und mit verbindlichen Qualitätsstandards die vier Säulen “Urlaub auf dem Bauernhof”, “Bäuerliche Schankbetriebe”, “Qualitätsprodukte vom Bauern” und “Bäuerliches Handwerk” zusammenführt. Ziel ist es, die heimischen Bauern zu unterstützen, mit all ihren Zu- und Nebenerwerbsquellen und den Konsumenten einen Einblick in das bäuerliche Handwerk zu geben.
Urlaub auf dem Bauernhof
Authentisch, kinderfreundlich, voller Genuss: Urlaub auf dem Bauernhof in Südtirol mit einer Auswahl von über 1.600 Betrieben findet ihr unter www.roterhahn.it.Die Strukturen sind klein und überschaubar, so darf ein Hof maximal 5 Ferienwohnungen haben. Hinzu kommen eine Vielzahl an bäuerlichen Qualitätsprodukten, wie zum Beispiel selbstgemachte Fruchtaufstriche, Säfte, Käse- und Milchprodukte, aber auch handwerkliche Dinge, wie Schnitzereien oder Filz. Alles gefertigt aus bäuerlicher Hand und unter Einhaltung regelmäßiger strenger Kontrollen.

Die Marke "Roter Hahn" mit Qualitätsversprechen
Nur Dinge, deren Ausgangsmaterialien zu 100% auf einem Südtiroler Bauernhof gewachsen sind, erhalten das begehrte Markenzeichen “Roter Hahn”. Mindestens 75% der zur Verarbeitung herangezogenen Rohstoffe stammen direkt vom eigenen Hof und auch die Verarbeitung der Produkte findet direkt am Hof statt. Die Betriebe verpflichten sich zudem, über alle notwendigen Verkaufslizenzen, sowie alle sanitärrechtlichen Auflagen zu erfüllen. Außerdem müssen alle verwendeten Zusatz- und Hilfsstoffe frei von gentechnisch veränderten Organismen sein. Das Tüpfelchen auf dem “i” ist eine Blindverkostung durch eine unabhängige Fachkommission. Produkte, die all diese Kriterien erfüllen und bestehen, dürfen das Markenzeichen “Roter Hahn” tragen.

Der Obergruberhof ist also genau so ein Hof, der all diesen Qualitätsnormen entspricht. Auf 1500 m über dem Meeresspiegel und ca. 6 km oberhalb von Latzfons gelegen, bin ich zunächst einmal geblendet von einer unschlagbaren Aussicht. Vor uns breiten sich die Dolomiten in ihren ganzen Schönheit und Pracht aus. Ich kann mich nicht satt sehen! Unsere Ferienwohnung liegt im obersten Stockwerk des 2012 neu erbauten Bauernhauses, in dem auch Bauer Hannes mit seiner Frau Sonja und den drei Kindern Alex, Sara und Manuel wohnen.
Der Obergruberhof, der einstmals zum Kloster Säben in Klausen gehörte, ist seit 2009 ein sogenannter “Erbhof”. Das bedeutet, dass er seit über 200 Jahren von derselben Generation geführt wird. Aktuell gehören zum Hof ca. 25 Kühe, die im Sommer auf der zum Hof gehörigen Alm und seit kurzem auch im neu gebauten Stall leben. Jeden Morgen und jeden Abend wird gemolken, was unsere Kinder mehr als spannend finden. Etwa 25 Liter Milch gibt jede Kuh pro Tag! Die erwirtschaftete Milch wird in die Genossenschaft nach Brixen gebracht und dort zu Käse, Butter und Joghurt verarbeitet.


Ein herrlicher Urlaub auf dem Bauernhof
Unsere Ferienwohnung mit Blick auf den Schlern ist gemütlich und liebevoll ausgestattet. Hochwertige Materialien wie Lehmverputz und Zirbenholz bieten zusätzlich höchsten Komfort. Das Frühstück bekommen wir jeden Morgen vor die Tür gestellt und bietet alles, was man für einen guten Start in den Tag braucht. Frische Eier, vom Hof nebenan, selbstgemachte Fruchtsäfte und -aufstriche, frische Milch, hofeigener Speck und vieles mehr.
Gut gestärkt lässt es sich anschließend die umliegende Natur auf einem der zahlreichen Wanderwege erkunden. So laufen wir zur nahe gelegenen Stöffl-Hütte und haben Glück - es ist der letzte Tag in diesem Jahr, an dem die Hütte vor der Winterpause geöffnet hat!



Ausflüge nach Bozen und zum Kalterer See
Auch Brixen, Bozen,die Seiser Alm und der Kalterer See sind nicht weit entfernt und immer wieder einen Ausflug wert. In Bozen besuchen wir diesmal das “Messner Mountain Museum”, welches wunderschön in einer alten Burg gelegen ist. Etwas milder als auf 1500 Metern ist es rund um den Kalterer See. Dort wandern wir mit unseren Mädels zur Rastenbachklamm, genießen auch hier eine phänomenale Aussicht und Schokotorte und Apfelstrudel im Anschluss.


Zum Abschluss unserer kleinen Reise besuchen wir noch einen bäuerlichen Schankbetrieb in Brixen, den Gummererhof. Der Hof liegt eingebettet zwischen Weinbergen und Kastanienhainen. Da passt es gut, dass wir ausgerechnet zur “Törggelen”-Zeit hier sind. “Törggelen”, bezeichnet einen Brauch in Südtirol, bei dem man meist von Oktober bis zu Beginn der Vorweihnachtszeit die hofeigenen Produkte der Ernte verkosten kann. Allen voran Wein und Kastanien. Wir lassen den Abend und unsere Reise gemütlich bei hausgemachten Schlutzkrapfen, Kaspressknödel und jungem Wein ausklingen und sind ganz beseelt von dieser kleine Auszeit im immer wieder schönen Südtirol. Und es war nicht unser letzter Urlaub auf dem Bauernhof, da sind wir uns sicher!

Unterwegs mit Kindern? Bei Madame Cuisine gibt es nicht nur kulinarische Rezepte in großer Vielfalt, sondern immer wieder auch Reiseberichte zu schönen Orten, die Entspannung, Kinderfreundlichkeit und Genuss bieten. Schaut da gerne einmal rein! 🙂
Annett meint
Hallo Sonja, mein Mann und ich sind auch so gern in Südtirol. Die Dolomiten, die Kulinarik und vorallem die Menschen dort haben es uns angetan. Ich koche gern Südtiroler Rezepte und war schon im Grödner Tal zum Kochkurs. Dein Blog gefällt mir. LG Annett aus dem Erzgebirge