Ich war in meinem Leben bisher zweimal in der Türkei. Zum ersten Mal mit Anfang 20. Ich hatte mich kurz zuvor von meinem damaligen Freund getrennt und befand mich in einem emotionalen Loch. Eigentlich hatte ich auf Urlaub überhaupt gar keine Lust, gleichzeitig aber auch das Gefühl, einfach abhauen zu wollen. Weg von allem.
Als sich dann die Gelegenheit ergab, mit dem Tennisverein für 1 Woche zur Vorbereitung nach Antalya zu fliegen, sagte ich daher zu. Sieben Tage lang von morgens bis abends auf kleine gelbe Filzkugeln eindreschen, erschien mir genau richtig.
Es muss im April und rund um Ostern gewesen sein und ich war fest davon ausgegangen, in Sonne und Wärme zu fliegen. Bereits beim Verlassen des Flugzeuges wurde ich eines Besseren belehrt. Empfangen wurden wir von eiskaltem und ziemlich starkem Wind. Gepaart mit heftigen und andauernden Regenfällen führte das dazu, dass wir die ersten 3 Tage unsere Zimmer eigentlich nicht verlassen konnte. Heizung gab es allerdings auch keine, so dass ich im Joggingsanzug unter einem Berg von Decken lag und mich so richtig schön in meinem Elend suhlen konnte. Ätzend!
Meine Türkische Linsensuppe in Istanbul
Meine zweite Reise in die Türkei war hingegen richtig schön! Ich war in einem ganz frühen Stadium mit unserer ersten Tochter schwanger und der Monsieur und ich verbrachten 4 Tage in Istanbul. Das war Anfang März vor 8 Jahren. Kalt war es auch diesmal. Trotzdem war ich begeistert von der Stadt, dem alten Gewürzmarkt, der Hagia Sophia, der Herzlichkeit der Menschen, dem süßen, köstlichen schwarzen Tee, der uns fast überall serviert wurde und überhaupt von dem leckeren Essen.
Insbesondere die "Meze" hatten es mir angetan. Verschiedenste Vorspeisen, eine besser als die andere. An einem Tag kamen wir mittags total nass und durchgefroren in ein kleines Restaurant, wo man uns ungefragt einen Teller köstliche Suppe auf den Tisch stellte. Eine leicht cremige und perfekt gewürzte Türkische Linsensuppe. Dazu frisches Fladenbrot und süßer Schwarztee und ich war im absoluten Glück! Suppe und Tee wärmten nicht nur den Bauch, sondern ließen uns rundherum selig und zufrieden fühlen. Echtes Soulfood eben, so wie wir es jetzt im Herbst besonders gerne essen! 🙂
Türkische Linsensuppe
Kochutensilien
- Pürierstab
Zutaten
- 2 EL Olivenöl
- 2 Schalotten
- 1 große Karotte
- 1 EL Tomatenmark
- 1 TL Kreuzkümmel
- 1 TL Koriander geschrotet
- 1 TL Isot Biber ersatzweise ¼ TL Chiliflocken
- 250 g rote Linsen
- 750-800 ml Gemüsefond ersatzweise Brühe
- Salz, Pfeffer
- Schwarzkümmel & frischer Koriander zum Servieren
Anleitungen
- Das Olivenöl in einem großen Topf erhitzen. Die Schalotten schälen, fein hacken und für 2-3 Min. im heißen Öl anschwitzen.
- Die Karotte schälen und in feine Würfel schneiden. Zu den Schalotten in den Topf geben und für 1-2 Min. mit anschwitzen.
- Tomatenmark, Kreuzkümmel, geschroteter Koriander und Chiliflocken dazugeben und unter Rühren für 1 Min. anbraten, bis es anfängt herrlich zu duften.
- Die Linsen in ein kleines Sieb geben und unter fließend kaltem Wasser gründlich abspülen. Abtropfen lassen, dann in den Topf geben und alles mit Gemüsefond oder Brühe aufgießen. Alles einmal aufkochen, dann die Hitze reduzieren und die Suppe bei geschlossenem Deckel und milder Hitze ca. 20-25 Min. köcheln lassen. Gelegentlich umrühren.
- Sobald die Linsen weich sind, die Suppe mit dem Pürierstab anpürieren. Kräftig mit Salz und Pfeffer abschmecken und mit Schwarzkümmel und frischem Koriander servieren.
Notizen
Linsensuppe-Liebhaber aufgepasst: Hier habe ich noch das Rezept für Omas klassische Linsensuppe für Euch.
Afro meint
Oh bitte nicht die Linsen auswaschen!
Rote Linsen haben keine Schale und somit wäscht man die Nährwerte raus 🙁
Ansonsten top rezept und sehr lecker!
Das tolle an Rezepten ist ja man kann immer was dazu fügen 😉
Sonja meint
Ja, genau das mag ich an Rezepten auch: ich sehe sie als Anregung und dann tobe ich mich aus! ;-))
Liebe Grüße, Sonja