Warm oder kalt, zu einem Glas Wein oder einer Portion Salat - diese Kartoffel-Pizza ist immer ein guter Begleiter und wandert am besten direkt von der Hand in den Mund. Ein wunderbar leichter Snack vor allem im Sommer!
Kennt ihr das, wenn einem manchmal die komischsten Erinnerungen hochkommen? Mit komisch meine ich in diesem Fall nicht, dass es besonders lustige oder außergewöhnliche Erinnerungen sind, sondern es fallen einem plötzlich aus heiterem Himmel wieder Dinge oder Begebenheiten ein, an die man ewig nicht gedacht hat und die auch eigentlich nicht von großer Bedeutung sind.
Ein Beispiel, damit ihr wisst was ich meine. Kürzlich stand ich auf dem Wochenmarkt am Bauernstand Schlange. Ich lasse mich ja gerne beim Einkaufen inspirieren und in meinem Einkaufskorb landet das, was mich gerade anlacht. Rezepte überlege ich mir dann hinterher. Da stand ich nun also am Wochenmarkt und direkt vor meinen Füßen eine große Kiste mit neuen Kartoffeln. Wer mich kennt, der weiß, dass ich eigentlich keine große Kartoffel-Liebhaberin bin. Es ist nicht so, dass ich keine Kartoffeln mag, aber wenn ich die Wahl habe, dann entscheide ich mich immer eher für Pasta oder Reis. Gerade Salzkartoffeln habe ich bisher einfach immer nur als langweilig empfunden. Kartoffeln trete ich daher auch relativ gefühlsneutral gegenüber.
Kartoffel-Pizza mit Dinkel-Hefeteig
Zurück zum Wochenmarkt und der Kiste Kartoffeln vor meinen Füßen. In dem Moment, in dem ich das Wort "neue" Kartoffeln las, musste ich an meinen Opa denken. Mein Opa Fritz, der in Hamburg lebte, fuhr nämlich gerne mal in die Lüneburger Heide, um dort Kartoffeln zu kaufen. Wenn die Jahreszeit passte und Oma und Opa sich zu uns auf den Weg nach Hessen machten, bestellte meine Mutter gerne mal eine Kiste neue Kartoffeln aus der Lüneburger Heide. Sie war der felsenfesten Überzeugung, dass dies die mit Abstand besten Kartoffeln überhaupt seien. Also brachte der Opa gerne mal eine Kofferraumladung Kartoffeln mit.
Und weil mir genau diese Erinnerung kürzlich auf dem Wochenmarkt kam, kaufte ich also Kartoffeln. Nicht aus der Lüneburger Heide, sondern aus dem Bayerischen Umland, aber eben "neue" Kartoffeln. Junge Zucchini und frischen Oregano landeten an diesem Tag auch in meinem Einkaufskorb und am Ende fanden sich diese drei Zutaten alle auf einer leckeren Pizza wieder. Die Basis ist ein knuspriger Hefeteig aus Dinkelmehl, der mit einer frischen Mascarpone-Creme, statt einer Tomatensauce bestrichen wird. Kartoffeln und Zucchini kommen in dünnen Scheiben oben drauf und fertig ist eine lecker sommerliche Kartoffel-Pizza, die warm, aber auch kalt extrem lecker schmeckt!
Kartoffel-Pizza mit Zucchini
Kochutensilien
- Backblech, 2 Bögen Backpapier
Zutaten
- 200 g Dinkelmehl, Typ 630 + 1-2 EL extra zum Ausrollen
- ½ TL Salz
- 1 TL Trockenhefe
- 120 ml warmes Wasser
- 3 EL Olivenöl + etwas extra zum Servieren
- 100 g neue Kartoffeln
- 100 g Zucchini am besten kleine
- 2 Frühlingszwiebeln
- 200 g Mascarpone
- 40 g frisch geriebener Parmesan
- 2-3 Zweige frischen Oregano
- 1 Bio-Zitrone Schale und Saft
- Salz, Pfeffer, Chiliflocken
- 1 TL flüssiger Honig
Anleitungen
- Für den Teig das Mehl in eine große Rührschüssel geben und mit ½ TL Salz und der Trockenhefe vermengen. Warmes Wasser und 1 EL von dem Olivenöl hinzufügen und am besten mit den Knethaken der Küchenmaschine zu einem glatten Teig verkneten.
- Den Teig abgedeckt an einem warmen Ort 1 Stunde gehen lassen.
- Den Backofen auf 220 Grad Ober-/Unterhitze vorheizen. Ein Backblech mit Backpapier auslegen.
- Kartoffeln und Zucchini gründlich waschen, anschließend auf dem Gemüsehobel in dünne Scheiben hobeln. In eine Schüssel geben und mit 2 EL Olivenöl, sowie etwas Salz, Pfeffer und Chiliflocken vermengen. Anschließend möglichst nebeneinander auf das mit Backpapier ausgelegte Backblech legen.
- Kartoffeln und Zucchini im vorgeheizten Ofen auf der 2. Schiene von oben in ca. 10 Min. goldbraun rösten. Je nach Herd braucht das Gemüse 2-3 Min. kürzer oder länger, am besten im Auge behalten.
- Sobald das Gemüse goldbraun geröstet ist, aus dem Ofen nehmen und beiseite stellen.
- Die Mascarpone mit dem geriebenen Parmesan, 1 TL abgeriebener Zitronenschale, dem Saft der halben Zitrone, sowie etwas Salz und Pfeffer verrühren.
- Die Frühlingszwiebeln putzen und waschen, dann schräg in dünne Ringe schneiden.
- Oregano waschen und trocken schütteln, die Blättchen abzupfen und fein hacken. Unter die Mascarpone-Creme rühren.
- Sobald der Teig aufgegangen ist noch einmal durchkneten, anschließend auf einer leicht bemehlten Arbeitsfläche auf Größe des Backbleches ausrollen. Das Backblech mit einem neuen Bogen Backpapier auslegen und den Teig mit Hilfe der Teigrolle vorsichtig darauf geben.
- Den Teig zunächst mit der Mascarpone-Creme bestreichen, anschließend mit den Frühlingszwiebeln und dem Gemüse belegen. 1 TL Honig darüber träufeln, anschließend in der Mitte des Ofens ca. 10 Min. backen, bis die Pizza goldbraun und knusprig ist.
- Vor dem Servieren noch einmal mit etwas Olivenöl beträufeln.
Notizen
Übrigens, wenn ihr auch andere Pizza-Varianten probieren möchtet: Hier findet ihr eine kleine Sammlung meiner Pizza-Rezepte, inklusive dem beliebten Basis-Rezept für den "besten Pizza-Teig" 🙂
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