Die Kombination der Zutaten für dieses Risotto mit Rosenkohl, Linsen und Apfel mag im ersten Moment vielleicht etwas sonderbar klingen. Geschmacklich haut es einen jedoch vom Hocker! Und damit hat es das Rezept bereits mit dem ersten Bissen auf die Liste meiner persönlichen all-time favorites geschafft.
Meine Liebe zum Kochen verdanke ich - unter anderem - einem Risotto. "Risi e bisi" war das erste Risotto, das ich gemeinsam mit meinem Vater zubereitete. Da man beim Kochen von Risotto die Küche besser nicht verlassen sollte - einmal nicht aufgepasst und schon ist der Reis angebrannt - hatten mein Vater und ich Zeit für ein gemütliches Küchengespräch. "Regel Nr. 1 für ein gutes Risotto: alle Zutaten so vorbereiten, dass sie nur noch in den Topf gegeben werden müssen", begann mein Vater. Ich schälte also Zwiebeln und Knoblauch, die Papa im Anschluss äußerst akkurat und ziemlich fein klein hackte. "Je feiner die Zutaten, umso besser wird's!" Das Gleiche mit der Petersilie. Waschen, trocken schütteln, die Blättchen abzupfen und sehr fein hacken.
Weiter ging es mit Reis und TK-Erbsen abwiegen, Parmesan reiben, und Brühe in einem extra Topf erhitzen. "Regel Nr. 2 - immer nur heiße Brühe zum Reis geben, damit der Garvorgang nicht unterbrochen wird." Ich saß mittlerweile auf der Küchenarbeitsplatte und nickte eifrig, während mein Vater im Topf rührte. Wir dünsteten zunächst Zwiebeln und Knoblauch in einer Mischung aus Olivenöl und Butter an, denn "mit einem kleinen Stückchen Butter schmeckt alles besser". Als nächstes kam der Reis dazu, den wir so lange unterrührten, "bis alles Reiskörner mit Fett überzogen sind".
Cremiges Risotto mit Rosenkohl, Linsen & Apfel
Es folgte ein guter Schuss Weißwein, was zu einem Zischen und Dampfen führte und mir entfuhr ein teils erstauntes, teils empörtes: "Aber Papa!" "Kein Grund zur Sorge, der Alkohol verkocht vollständig. Aber wir brauchen ein bisschen Säure im Rezept." Aha, wieder etwas gelernt! Mittlerweile waren wir bei der Brühe und Regel Nr. 2 angelangt, d.h. nach und nach und heiß hinzufügen. Kurz vor Ende der Garzeit dann Erbsen und Petersilie unterrühren und wenn eigentlich schon alles fertig, sprich wenn der Reis gar ist, nur noch den geriebenen Parmesan und "vielleicht auch nochmal ein kleines Stück Butter" unterheben. Jetzt nur noch Regel Nr. 3 beachten: "Herd aus, Deckel auf den Topf und das Risotto sitzen lassen", beendete mein Vater unsere kleine Kochstunde. "Sitzen lassen", fragte ich? "Das ist der Geheimtipp, damit es besonders cremig wird", zwinkerte mir Papa zu. Wie recht er damit doch hatte!
Seit diesem Tag habe ich viele, viele Risottos gekocht. Mit verschiedensten Zutaten, denn ein Risotto ist diesbezüglich sehr dankbar. Und - es kann dabei eigentlich nichts schief gehen, sofern man ein paar Regeln beachtet. 😉 Dieses Risotto mit Rosenkohl, Linsen und Apfel mag von den Zutaten her im ersten Moment vielleicht etwas sonderbar klingen. Wie wunderbar jedoch alles zusammenpasst, merkt man jedoch beim ersten Bissen. Besonders cremig wird es durch den Gorgonzola, denn ihr aber auch problemlos durch geriebenen Parmesan ersetzen könnt, falls euch der Geschmack von Gorgonzola zu intensiv ist. Bon appétit!
Risotto mit Rosenkohl, Linsen & Apfel
Kochutensilien
- 1 Schneidebrett + Messer
- 1 großer Topf mit Deckel am liebsten gusseisern
- 1 kleiner Topf
- 1 kleines Sieb
- 1 Gemüsehobel Mandoline
Zutaten
- 100 g Rosenkohl
- 50 g TK-Erbsen
- 100 g Risotto-Reis z.B. Arborio oder Vialone
- 50 g rote Linsen
- 1 Schalotte
- 1 Zehe Knoblauch
- 1 EL Olivenöl
- 1 EL Butter
- 1 TL getrockneter Thymian
- 100 ml trockener Weißwein
- ca. 400 ml Gemüsefond oder Brühe
- ½ Apfel z.B. Elstar
- 3-4 Stängel glatte Petersilie
- 70 g Gorgonzola
- Salz, Pfeffer, Muskat
Anleitungen
- Den Rosenkohl putzen, anschließend fein hobel oder raspeln. In ein kleines Sieb geben und unter fließend kaltem Wasser gründlich waschen. Abtropfen lassen und zur Seite stellen.
- Die TK-Erbsen bei Zimmertemperatur auftauen lassen. Schalotte und Knoblauch schälen und fein hacken.
- Die Linsen ebenfalls in einem kleinen Sieb unter fließend kaltem Wasser gründlich waschen.
- Den Gemüsefond oder die Brühe in einem kleinen Topf erhitzen. Olivenöl und Butter in dem großen Topf erhitzen. Schalotte und Knoblauch darin kurz andünsten.
- Linsen und Reis dazugeben und für 2 Min. glasig dünsten. Mit dem Weißwein ablöschen und bei kleiner Hitze unter Rühren einkochen lassen.
- Nach und die nach den heißen Gemüsefond (oder Brühe) dazugeben und immer wieder rühren, damit nichts ansetzt. Den Vorgang so lange wiederholen, bis der Reis gar ist. Das dauert ca. 20 Min.
- 10 Min. vor Ende der Garzeit den geraspelten Rosenkohl und die Erbsen dazugeben und unterrühren.
- Den Apfel in kleine Stücke schneiden. Die Petersilie waschen und trocken schütteln, anschließend die Blättchen abzupfen und fein hacken. Beides 5 Min. vor Ende der Garzeit unter das Risotto rühren.
- Den Gorgonzola würfeln. Sobald der Reis gar ist, den Herd ausschalten. Gorgonzola unter das Risotto rühren, Deckel auf den Topf legen und alles 5 Min. ruhen lassen.
- Vor dem Servieren mit wenig Salz, Pfeffer und Muskat würzen und abschmecken.
Klaus meint
Sorry habe die Bewertung vergessen, einfach genial
Sonja meint
Vielen lieben Dank! 🙂 Ich freue mich sehr, dass deiner Frau und dir das Rezept gefallen und geschmeckt hat!
LG Sonja
Klaus meint
Meine Frau und ich haben wieder einmal ein Rezept von Dir ausprobiert. Es war einfach hervorragend. Insbesondere hat uns das timing gefallen, so dass alle Komponenten zwar eine Konzert ergeben haben, aber gleichzeitig konnte man alles einzeln schmecken und die Bissfestigkeit war genial
Sonja meint
Hallo Sonja,
das Rezept klingt für einen "Kohlsprossen"-Liebhaber wie mich wunderbar! Muss ich doch heute deinetwegen noch auf die Rosenkohljagd gehen 😉
Lieben Gruß aus Kohlsprossen-Österreich nach Rosenkohl-Bayern
von Sonja zu Sonja
ps: gibts eigentlich irgendwo Infos zu den Gewinnern des Ottia-Gewinnspiels???
Sonja meint
Liebe Sonja 🙂
Ich hoffe, du bist des Rosenkohls fündig geworden?!
Die Gewinner der Ottia-Töpfe wurden alle mit einer persönlichen Mail benachrichtigt.
Tut mir sehr Leid, wenn du nicht dabei warst. Vielleicht gibt es ja nochmal so ein schönes Gewinnspiel. 😉
LG Sonja