Kein Weihnachten ohne Panettone! Dieses Rezept ist mit einem leckeren und locker leichten Hefeteig mit Rosinen und dem Hauch von Zitrus und Orange. Er passt zum Frühstück und auf die Kaffeetafel!
Meinen ersten Panettone habe ich etwa im Alter von 15 Jahren gegessen. Zusammen mit meinen Eltern und meinem Bruder stieg ich am 25.12. in Frankfurt am Main ins Flugzeug, um ein paar schöne Tage in Mailand zu verbringen. Mailand im Winter ist toll! Vielleicht hatten wir aber auch einfach nur großes Glück, denn das Wetter war sensationell. Klare kalte Luft, blauer Himmel und Sonne. Eine Stadt erobert man am besten zu Fuß und so liefen wir uns drei Tage lang die Füße wund. Zickzack durch die Straßen und Gassen, Mailänder Scala, Galerien und Museen und zwischendurch immer mal wieder ein Päuschen in einer kleinen gemütlichen Kaffee-Bar.
Während dieser drei Tage trank ich nicht nur meinen allerersten Cappuccino, sondern kam auch in den Genuss von Panettone. Damals wusste ich es noch nicht, aber Panettone ist tatsächlich eine traditionelle Mailänder Backware. Zwar kann man Panettone mittlerweile das ganze Jahr über kaufen, aber vorwiegend wird sie in der Weihnachtszeit verzehrt. Da saßen wir also, in einem kleinen Café mitten in Mailand und ich feierte gleich zwei Premieren: der erste Cappuccino und der erste Panettone!
Panettone mit Hefeteig
Tatsächlich kann ich nicht mehr sagen, was mich damals mehr überzeugte, aber vermutlich war es eine Kombination aus beidem. Fakt ist, dass ich mir seither jedes Jahr zu Weihnachten einen Panettone gekauft habe. Lange Zeit kam ich auch gar nicht auf die Idee, es mal mit selber backen zu versuchen. Mein erster Versuch im letzten Jahr scheiterte auch gleich kläglich. Der Teig ging nicht auf, der Panettone am Ende klebrig und nicht durchgebacken.
Nun muss man wissen, dass die Zutaten für die Herstellung eines traditionellen Panettone genau vorgeschrieben sind, so erhält er sein typisches Aroma z.B. durch die Verwendung von Weizensauerteig. Leider habe ich es ja überhaupt nicht mit Sauerteig und finde allein die Tatsache, dass man sich so sehr darum kümmern muss (Sauerteig ansetzten, zufüttern, auf die richtige Temperatur achten usw.) äußerst mühsam. Für Sauerteig fehlt mir schlicht die Geduld. Daher war es für mich auch völlig ok, den Panettone für den hauseigenen Gebrauch mit Hefe, statt mit Sauerteig zu backen. Doch auch diese Variante stellte sich alles andere als einfach heraus. Versuch Nummer 1 im letzten Jahr ging also daneben und endete damit, dass ich doch wieder einen Panettone im italienischen Supermarkt gekauft habe. In diesem Jahr wollte ich es dann aber doch noch einmal wissen. Ich stöberte lange im Internet und las mindestens 20 verschieden Rezepte. Ich finde nämlich, dass man manchmal schon allein beim Lesen merkt, ob das Rezept funktioniert oder nicht.
Zwar ist meine Version noch etwas entfernt vom italienischen Original, aber ich bin tatsächlich überrascht, wie gut er mir am Ende doch gelungen ist. Ein paar Minuten weniger im Ofen hätte ihm vermutlich noch besser getan, aber geschmacklich bin ich wirklich mehr als zufrieden. Die unten im Rezept angegebene Backzeit sollte aber perfekt passen! 🙂
Panettone mit Hefeteig
Kochutensilien
- Springform mit ca. 24 cm Durchmesser, Küchenmaschine mit Knethaken
Zutaten
- 1 Beutel Trockenhefe
- 4 EL Milch
- 2 EL Rum
- 80 g Rosinen
- 250 g weiche Butter
- 150 g Rohrohrzucker
- ¼ TL abgeriebene Tonkabohne
- 6 Bio - Eier
- 1 Bio - Orange abgeriebene Schale
- 1 Bio - Zitrone abgeriebene Schale
- 550 g Weizenmehl, Typ 405 + etwas extra für die Arbeitsfläche
- 1 Prise Salz
- 50 g Orangeat
- 50 g Zitronat
- 1 EL Eiweiß
- 1 EL Puderzucker + etwas extra zum Bestäuben
Anleitungen
- Die Rosinen ebenfalls in ein kleines Schälchen geben und in dem Rum einweichen.
- Die weiche Butter in eine große Schüssel geben und mit dem Rohohrzucker und der Tonkabohne cremig rühren. Nach und nach die Eier unterrühren.
- Das Mehl mit einer Prise Salz, sowie der abgeriebenen Orangen- und Zitronenschale vermischen. Zusammen mit der Hefe-Milch zur Butter-Ei-Mischung geben und mit den Knethaken des Handrührers (oder der Küchenmaschine) mindestens 5-10 Min. zu einem glatten Teig verkneten. Falls der Teig zu klebrig ist, noch 1-2 EL Mehl untermischen, aber nicht mehr!
- Die Schüssel mit einem feuchten Küchenhandtuch abdecken und den Teig an einem armen Ort 2 Stunden gehen lassen, bis er sich in etwa verdoppelt hat.
- Das Orangeat und Zitronat mit einem großen Messer oder im Mixer sehr fein hacken.
- Etwas Mehl auf eine Arbeitsfläche geben und den Teig aus der Schüssel darauf geben. Gehacktes Orangeat und Zitronat, sowie die eingeweichten Rosinen mit den Händen unterkneten.
- Einen Bogen Backpapier in die Springform geben, so dass das Papier über den Rand der Form nach oben reicht. Den Teig zu einer Kugel formen, in die Form legen und noch einmal abgedeckt für 1 Stunde an einem warmen Ort ruhen lassen.
- Den Backofen auf 180 Grad Ober-/Unterhitze vorheizen. 1 EL Eiweiß mit 1 EL Puderzucker verrühren und die Oberfläche des Panettone damit gut einpinseln.
- Die Panettone im unteren Drittel des vorgeheizten Ofens ca. 45 Min. backen. Gegen Ende der Backzeit evt. mit Alufolie abdecken, damit er nicht zu dunkel wird. Mit einem Stäbchen in den Teig pieken, um zu sehen, ob die Panettone durchgebacken ist. (Bleibt noch Teig am Stäbchen kleben, die Backzeit um 5 Min. verlängern.)
- Panettone vor dem Anschneiden vollständig abkühlen lassen und vor dem Servieren mit Puderzucker bestäuben.
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